Edge, Orangerie Am Englischen Garten, Munchen, 2017 |
Pressemitteilung
Orangerie im Englischen Garten, Munchen, August 2017 EDGE: Maria Toczek – Urszula Sliz Don´t push me, cause I´m close to the edge. Im trying not to loose my head „The message“, Grandmaster Flash 1982 Maria Toczek und Urszula Sliz, zwei Künstlerinnen mit großen unterschiedlichen künstlerischen Positionen und sehr differenzierten Arbeitsweisen stellen gemeinsam eine Auswahl ihrer Werke in der Orangerie im Englischen Garten aus.Wo die eine aufhört, beginnt die andere, sich mitzuteilen.Strenge geometrische Formen treffen auf zeichenhafte malerische Pinselstriche, die sich geschwätzig auf der Leinwand ausbreiten. Maria Toczek, 1959 in Polen geboren absolvierte ihr Studium der Malerei, angewandten Bildhauerei und Grafik an der Kunstakademie in Breslau und schloss 1985 mit dem Magistertitel im Fachbereich „Freie Grafik – Werbegrafik“ ab. Seit 1986 lebt sie in Deutschland und arbeitet als Illustratorin und Grafikerin. Ihre farbigen Ölgemälde, für die sie meist das mittlere Format von 1 x 1 m verwendet, sind oftmals vom Impressionismus inspiriert. Die Künstlerin spart nicht an der Farbe. Mittels Aneinanderreihung von linearen Formen unterschiedlicher Breite entsteht durch deren Diffusität eine enorme Tiefenwirkung. Die malerischen Linien scheinen von einem nicht zu identifizierbaren Ort aufzutauchen und sprechen dadurch eine scheinbare symbolische Sprache zum Betrachter. Ihre hier präsentierten Arbeiten erzählen biografische Geschichten, die sich auch mit Krieg und Grenzerfahrungen als Bildthemen auseinandersetzen und die sie oftmals in Zyklen bearbeitet. Urszula Sliz hat ihren Abschluss an der Kunstakademie in Breslau absolviert, wo sie vor kurzem ihre Promotion abschloss. In ihrem Heimatland Polen ist die Künstlerin vielfach für ihr Werk ausgezeichnet worden und bereits seit 1995 stellte sie auch im Ausland aus. In der Orangerie zeigt Urszula Sliz erstmals in München ihre Arbeiten aus den Jahren 2013 bis 2017. In ihrem Werk beschäftigt sie intensiv sich mit dem Thema Kante. Für die Künstlerin bedeutet der Titel der Ausstellung edge, den Start und das Ende, das eine abstrakte Figur kennzeichnet. In den ausgestellten Arbeiten verwendet sie als Medium nicht die Leinwand, sondern gedruckte Fotografien bzw. farbige durchsichtige Folien, die dem Spektrum der Malerei sehr nahe kommen. In einer harten Linienführung mit Mustern von scharfen Kanten und geometrischen Formen sowie den visuellen Abstraktionen und deren Variationen liegt ihr künstlerisches Interesse. Beiden Künstlerinnen sind das Gleichgewicht und die Ausgewogenheit in ihren Arbeiten sehr wichtig. Während Urszula Sliz sich entlang der Kante arbeitet, erzählt Maria Toczek eine persönliche (Grenz)Geschichte. Die künstlerischen Gegensätze ergänzen sich so auf wunderbare Weise: Strenge trifft auf Ausschweifung, Reduzierung auf Explosivität, Fläche erfährt Auflösung, Klarheit wird zur Diffusion und der Logik steht Emotionalität entgegen. Text: Dagmar Dengg 09.08.2017 |